Konsultori role models – Lena Marie Glaser

Lena Marie Glaser role model

Lena Marie Glaser ist eine der Gründerinnen, die ihre Energie nicht nur für ihren eigenen Geschäftserfolg einsetzt, sondern auch dafür, die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Ihr Unternehmen Basically Innovative setzt sich mit den Bedürfnissen im Berufsleben auseinander, fragt, wie sich die Arbeit verändert und begleitet Unternehmen, die ihren Mitarbeitern eine bessere Arbeitserfahrung bieten wollen. Es lohnt sich, ihnen Aufmerksamkeit zu schenken – besonders in Krisenzeiten. Denn Veränderungen wird es nur geben, wenn wir über den Horizont hinausblicken. Genau das ist ihr Motto: Thinking outside the box = Basically Innovative.

Interview mit Lena Marie Glaser, Expertin für neues Arbeiten der Generation Y & Gründerin Basically Innovative

Auf Deiner Homepage basicallyinnovative.com gibt es einen interessanten Fragebogen für die Leser, eine Art Selbstcheck. Lässt Du uns auch eine der Fragen stellen? Was wolltest Du als Kind/Jugendliche werden? Findet sich etwas davon in Deinem Beruf?

Ich wollte früher Journalistin oder Kuratorin werden. Immer schon war ich sehr neugierig und auf der Suche nach spannenden Entwicklungen. Mich haben Menschen und ihre persönlichen Erfahrungen interessiert, aber auch wie sich unsere Gesellschaft verändert. Ich liebe es zu schreiben und Interviews zu führen. Nach meinem Jus-Studium und vielen Jahren im öffentlichen Dienst (Stabsstelle für Reformen) habe ich 2017 Basically Innovative, mein Zukunftslabor für neues Arbeiten, gegründet und entwickle seither die Basically Innovative Methode und das Toolset: Ich tauche ein in neue Arbeitswelten, werde Teil davon, beobachte, analysiere und kommuniziere meine Learnings mit Reportagen und Analysen. Als Expertin für neues Arbeiten, Sparringpartnerin und Ideeninkubatorin für Unternehmen und Start-ups, die jetzt aufgrund der Corona-Krise von ihren Erfahrungen lernen und die Potentiale nachhaltig nutzen wollen. Mit meinen Future of Work Labs für Unternehmen, Schulen oder Bildungsinstitute, die ich entwickle, kuratiere und moderiere, schaffe ich Erlebnisse, die Mut machen einen neuen Weg zu gehen. Ich setze die Themen und scoute spannende, kreative Köpfe und Konzepte. Mir geht es dabei darum Mindsets zu verändern. So wie es auch die Kunst kann. Daher finden sich nun beide Berufswünsche in meiner aktuellen Jobdescription.

Du engagierst Dich für eine neue Arbeitskultur und ein besseres System, das die psychische Gesundheit der Arbeitnehmer bewahrt, und Du konzentrierst Dich besonders auf weibliche Arbeitnehmer. Wie ist das Projekt NEW WORK von der aktuellen Krise betroffen? Ist Dein Konzept abgeändert, und wie ist das Interesse an alternativen Arbeitsweisen im Moment?

Wie geht es jetzt weiter? Das werde ich als Expertin für neues Arbeiten derzeit von vielen gefragt. Vom ORF bis zu Kununu und Unternehmen aus Software, Banken, Versicherungen oder der Politik. Die Corona-Krise zeigt allen auf, wo die Schwachstellen liegen. Zurück in die alten Muster? Nein, jetzt müssen verkrustete Denkmuster aufgebrochen und Mindsets verändert werden: Es braucht Offenheit, Kreativität und Mut für Neues. Auf der persönlichen Ebene und in der Organisation. Das ist für mich NEW WORK. Denn in der V.U.C.A. Welt funktionieren Copy & Paste und Standardlösungen nicht mehr.

Es heißt nun weiter lernen, reflektieren, ausprobieren und diskutieren. Der frische Wind muss genutzt werden, um eine Kultur zu schaffen, die uns auf die Zukunft vorbereitet. Politik und Wirtschaft sind gefragt, nachhaltig und authentisch die richtigen Weichen zu stellen. Nur so sind wir auf die großen Transformationen der Zukunft vorbereitet. Es braucht eine neue Haltung auf Augenhöhe und Arbeitsbedingungen, in denen die MitarbeiterInnen gehört, eingebunden und bei ihrer Weiterentwicklung begleitet werden.

Ich begleite hier Unternehmen und Start-ups mit meiner Basically Innovative Methode. „Wer in einem Raum der oder die Klügste ist, ist im falschen Raum.“ Das habe ich auf meiner New Work Learning Journey in Kopenhagen im Jänner 2020 gelernt. Nur die klügsten Köpfe von innen und außen gemeinsam können diesen Change ermöglichen und das volle Potential entfalten. Gerade junge Frauen wie ich wollen aktiv mitgestalten und in einem modernen Umfeld arbeiten. Das zeigt meine Research ganz klar.

Der New Work Love Newsletter ist besonders inspirierend, weil er menschliche Geschichten präsentiert. Welche Geschichte hat Dein Herz am meisten erobert?

Ja das Storytelling ist für mich besonders wichtig, da es aufzeigt warum sich in der Arbeitswelt, wie wir sie kennen, einiges ändern muss in Zukunft. Mich berührt noch immer die Geschichte einer jungen Österreicherin, die mir in Kopenhagen erzählt hat, dass sie sich kaum vorstellen kann wieder zurück zu kommen. Ihre Erfahrung hier war es kontrolliert zu werden und Angst zu haben. In Kopenhagen hingegen wird ihr Vertrauen entgegengebracht, ihr Chef setzt den Rahmen und lässt sie selbstbestimmt arbeiten; neue Zugänge werden eingefordert. Die Geschichte einer jungen Journalistin, die mir auch ihre Geschichte erzählt hat, bezeugt, dass es in Österreich vielerorts genau anders ist – toxische, starre Strukturen und eine Arbeitskultur, die Potentiale nicht erkennt und fördert sondern zerstört. Gerade die jungen Talente lassen sich das nicht mehr gefallen und wechseln den Arbeitgeber oder machen sich selbstständig.

Dein Blog ist wunderbar motivierend und – was das Beste ist -, basiert auf Forschung und Fakten. Möchtest Du uns über Deine derzeitigen Forschungsideen mehr erzählen?

Danke für das schöne Feedback! Da es mir sehr wichtig ist, Mut zu machen. Gerade all jenen engagierten VordenkerInnen, die neue Wege gehen wollen und selten Gehör finden mit ihren Ideen. Wie ich vielfach auf meinen Learning Journeys höre.

Mein Ansatz ist es mit persönlichen Geschichten und immer evidenzbasiert komplexe Herausforderungen klar zu vermitteln und meine LeserInnen aber auch KundInnen zu motivieren und zu empowern.

Meine Learnings der letzten Jahre machen bewusst, dass es mehr Augenhöhe in der Arbeitswelt braucht. Gerade junge Menschen fordern das ein, wie meine Projekte in Wien und Kopenhagen zeigen. Die Corona-Krise bietet Arbeitgebern nun die Chance hier anzusetzen und gemeinsam mit den MitarbeiterInnen neue Regeln und Rahmenbedingungen zu entwickeln. Dabei unterstütze ich. Im Herbst 2020 wird mein 1. wissenschaftliche Beitrag im Sammelband „Digitaler Humanismus“ der Universität Wien veröffentlicht.

Du lässt Dich selbst in Deiner Unternehmer-Reise von unterschiedlichen Menschen begleiten. Was hilft Dir am meisten und wer?

Ich suche regelmäßig den Austausch mit jungen Kreativen, wie GrafikerInnen, KünstlerInnen oder ArchitektInnen. Ihre Art zu arbeiten mit dem Mindset „Thinking outside the box“ ist genau das, was wir jetzt brauchen. Ich denke ebenfalls so, daher sind diese Gespräche immer sehr befruchtend für beide Seiten. Außerdem habe ich einige wenige Vertrauenspersonen und Mentorinnen, die mir Feedback geben und mich bei meiner persönlichen Entwicklung begleiten. Seit einigen Jahren suche ich mir auch für bestimmte Themen Coaches, die mich mit ihrem spezifischen Toolset beraten. Achtsamkeit, Resilienz zu entwickeln ist dabei auch sehr zentral. Mittlerweile bin ich selbst Mentorin für junge Frauen und lerne sehr viel von ihnen.

Bei Konsultori arbeiten wir mit Kreativwirtschaft, Startups und dem Mittelstand an Ihren Themen der Unternemensentwicklung – in  Workshops und Beratungen.