Kooperationen in der Kreativwirtschaft schaffen Mehrwert

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42.200 österreichische Unternehmen gehören der Kreativwirtschaft an, das ist bereits mehr als jedes zehnte Unternehmen (Stand 2014, vgl. Siebenter Österreichischer Kreativwirtschaftsbericht, 2017). Der Großteil ist dabei selbstständig ohne eigene MitarbeiterInnen. Klingt nach Einzelkämpfertum, ist es aber nicht. Denn was einen Teil dieser 42.200 Unternehmen auszeichnet sind Kooperationen. Doch weshalb setzen viele UnternehmerInnen der Kreativwirtschaft mittlerweile auf Kooperationen oder andere Formen der Zusammenarbeit? Weil eine Zusammenarbeit innerhalb und außerhalb des eigenen Sektors großen Mehrwert bringen kann, sofern man auf die richtigen Kooperationen in der Kreativwirtschaft setzt.

Mehr Personen, mehr Kompetenzen, Mehrwert?

Sie nennen sich nicht MitarbeiterInnen, sondern GeschäftspartnerInnen oder KollegInnen, aber egal wie sie heißen mögen, in Kooperationen steckt durch die Nutzung von Synergien, dem Kompetenzzuwachs, Wissenstransfer und Innovationspotenzial großes Potenzial für die Schaffung von Mehrwert. Eine Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen ist vor allem für die Kundengewinnung und mögliche Ausweitung des Produktportfolios immer essentieller, so lässt sich die Wettbewerbsfähigkeit steigern. Mehr Personen können mehr KundInnen einbringen – klingt logisch und ist auch so. Dadurch haben Kooperationen die Chance auf ein schnelleres Wachstum. Ein Vorteil einer Kooperation kann auch sein, dass so KundInnen ein Gesamtpaket angeboten werden, welches in der Praxis immer häufiger gefordert wird.

Nicht immer geht es bei Kooperationen um Vermarktungsstrategie und Ausbau des Produktportfolios, im Vordergrund steht der Mehrwert, der sich unterschiedlich zeigen kann. Kooperationen in Administration, Buchhaltung oder Programmierung schaffen die Möglichkeit sich voll und ganz auf den kreativen Part und die Kernkompetenz zu fokussieren.

Ein One-(Wo)man-Business kann zudem einen großen Druck bedeuten, der sich im Falle von Krankheit oder Familienplanung rasch potenziert, auch hier können Kooperationen die notwendige Sicherheit und Entlastung bedeuten.

Ein Blick in die Praxis:
Grafikerin Carina liebt ihre Arbeit und kennt ihre Kompetenzen genau, sie hat neben einem sehr kreativen Kopf auch große Vertriebskompetenz, es fällt ihr so nicht schwer mit potenziellen KundInnen in Kontakt zu treten. Dennoch bekommt sie zu spüren, dass manche KundInnen Aufträge gerne als Gesamtpaket vergeben würden, das kann sie alleine nur nicht bieten. Deshalb denkt sie schon lange darüber nach mit einem/einer TexterIn eine Kooperation einzugehen. So hätte sie auch jemanden, der die KundInnen betreut wenn sie auf Messen oder Fortbildung ist. Wie sie das aber genau anstellen soll, weiß sie nicht genau.

Ist der Bedarf nach einer Kooperation einmal geklärt, stellen sich noch immer viele Fragen: Wie sollen die Büroräumlichkeiten gelöst werden? Welche Vertragsmöglichkeiten gibt es bei Kooperationen in der Kreativwirtschaft? Und wie finde ich überhaupt die passende Person für meine Kooperation?

Wenn’s passt, dann passt’s

Aus unserer Erfahrung in der Begleitung von Kooperationen bei konsultori wissen wir, dass gerade die Phase der Suche nach KooperationspartnerInnen einen großen Teil des Erfolges einer Zusammenarbeit bestimmt, doch leider steht der/die passende KooperationspartnerIn selten wartend vor der Tür.

Eine Person mag fachlich zu 100 Prozent die gesuchten Kriterien treffen, doch passt sie auch in Ihr Unternehmen? Egal wie sie es nennen möchten, ob „aus demselben Holz geschnitzt“ oder „die Chemie muss passen“ – Richtung, Ziele und Grundprinzipien aller KooperationspartnerInnen sollten sich decken. Der Mehrwert einer Kooperation ist umso größer, wenn es zwischenmenschlich passt, da so die Chance auf unternehmerischen Erfolg steigt. Und selbst wenn Sie die passende Person für Ihr unternehmerisches Vorhaben gefunden haben und der Euphemismus „Wenn’s passt, dann passt’s“ zutrifft, müssen klare Rollen definiert und verteilt werden.

Kommunikation ist in Kooperationen wichtig

Kooperationen bedeuten eine andauernde Beziehungsarbeit, auf diesen Fakt lege ich auch in meinen Workshops immer großen Wert. Viel zu groß ist die Gefahr, dass die Kooperation langfristig stagniert oder nicht funktioniert. Hierbei geht es zum Großteil um wertschätzende Kommunikation und um Vertrauen in den/die KooperationspartnerIn und seine/ihre Kompetenzen.

Ein Blick in die Praxis:
Carina hat sich für ihre Kooperation im Bekanntenkreis umgehört und hatte nach einigen Monaten auch Glück: Noah wird künftig als Texter in eine Kooperation mit ihr treten. Da beide von zuhause arbeiten ist ein Coworking-Place aktuell nicht spruchreif. Carina weiß, dass dies noch mehr Kommunikation und Vertrauen bedarf, sodass die Kooperation erfolgreich sein kann. Auch haben die beiden geklärt, wer was entscheiden darf und wie die gemeinsame Abwicklung der Arbeitsaufträge in der Praxis aussehen soll. Als Grafikerin muss Carina oft große Datenmengen verschicken, hier haben sich die beiden auf den Dienst von wetransfer geeinigt, für das Taskmanagement greifen sie auf das Tool Trello zurück.

Um die Kooperation zu stärken und den Mehrwert herauszuholen lassen sich viele Unternehmen der Kreativwirtschaft von außen durch Beratung und Coaching begleiten. Jede Kooperation ist individuell, so wie die Menschen, die sie formen. Eine Allgemeinlösungen gibt es weder bei der Wahl des/der KooperationspartnerIn, noch bei der Weiterentwicklung der Kooperation.

Mehr Fragen? Mehr Wissen!
Sie möchten noch mehr zu Kooperationen in der Kreativwirtschaft wissen? Gerne können Sie an meinem Workshop im Frühling 2018 in Linz teilnehmen oder einen eigenen Workshop buchen. Hier geht es zum Kontaktformular.